Ein Festakt, der im Zeichen der Zukunft steht
Am 15. November 2025 erstrahlte das Festspielhaus St. Pölten in einem besonderen Glanz, denn der Landesfeiertag Niederösterreichs wurde mit einem Festakt gefeiert, der ganz im Zeichen der Kinder und Familien stand. Die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nutzte die Gelegenheit, um in ihrer Festrede eindringlich an die Gesellschaft zu appellieren, die Zukunft der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen. „Wir müssen gemeinsam an einer Gesellschaft arbeiten, in der Kinder noch mehr willkommen sind“, betonte sie mit Nachdruck.
Die Bedeutung der Familie neu definieren
In einer Zeit, in der immer mehr junge Menschen zögern, eine Familie zu gründen, ist es essentiell, das Bild der Familie in der Gesellschaft zu stärken. Mikl-Leitner forderte dazu auf, das Narrativ zu ändern: „Familien sind kein Wagnis, sondern ein Geschenk. Sie sind die Grundlage unserer Gesellschaft.“ Diese Botschaft ist nicht nur emotional, sondern auch eine klare Aufforderung an die Politik, die Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern.
Wahlfreiheit für Familien – Ein Schlüssel zur Zufriedenheit
Ein zentrales Element ihrer Rede war die Forderung nach echter Wahlfreiheit für Familien. Es müsse möglich sein, dass Eltern selbst entscheiden können, ob sie ihre Kinder zu Hause betreuen oder beruflich tätig sein wollen, ohne dabei gesellschaftlich benachteiligt zu werden. „Beides verdient denselben Respekt und dieselbe Unterstützung“, so Mikl-Leitner. Diese Forderung ist nicht neu, jedoch gewinnt sie in der heutigen Arbeitswelt, die Flexibilität und Mobilität verlangt, an neuer Dringlichkeit.
Investitionen in die Zukunft: Bildung und Forschung
Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die „Mission Nobelpreis“, ein ambitioniertes Programm, das darauf abzielt, die besten Schulen, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen zu fördern. Ziel ist es, die Talente der nächsten Generation zu entdecken und zu fördern, um ihnen alle Möglichkeiten zu bieten, ein gutes Leben aufzubauen. „Unsere Kinder sind die Zukunft, und wir müssen in sie investieren“, erklärte die Landeshauptfrau.
Die Jugend von heute – Wertebewusst und zukunftsorientiert
Entgegen der oft geäußerten Kritik, die Jugend sei egoistisch und familienfeindlich, präsentierte Mikl-Leitner beeindruckende Zahlen: Neun von zehn Schülerinnen und Schülern in Niederösterreich fühlen sich in ihrem Bundesland wohl und möchten später selbst eine Familie gründen. Diese positive Einstellung der Jugend ist ein starkes Signal für die Zukunft und ein klarer Auftrag an die Politik, diese Wünsche ernst zu nehmen und zu unterstützen.
Historische Wegmarken als Ansporn für die Zukunft
Das Jahr 2025 markiert gleich drei bedeutende Jubiläen: 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges, 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union. Diese Ereignisse sind nicht nur Anlass zum Gedenken, sondern auch zum Weiterdenken. „Frieden, Freiheit und Wohlstand sind kein Geschenk, sondern ein Vermächtnis, das wir bewahren müssen“, mahnte Mikl-Leitner. Dieser historische Kontext unterstreicht die Verantwortung, die heutige Generationen tragen, um die Errungenschaften der Vergangenheit zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Ein Blick über die Grenzen: Internationale Verbundenheit
Die Landesfeiertagsgala stand auch im Zeichen der internationalen Verbundenheit. Via Livestream verfolgten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher aus Botschaften in Washington, Paris, Berlin und Basel den Festakt. Unter dem Motto „Leopoldi 2025 – Niederösterreich feiert weltweit“ fanden Empfänge mit über 150 Landsleuten statt. „Schön, dass Sie, egal wo auf der Welt, die Verbindung zu Ihrer geliebten Heimat, unserem Niederösterreich, halten“, so Mikl-Leitner.
Expertenmeinungen zur Zukunft der Familie
In Interviews äußerten sich die Schriftstellerin Vea Kaiser und der Familienforscher Wolfgang Mazal zu den Herausforderungen und Chancen der modernen Familie. Mazal betonte, dass staatliche Unterstützung für Familien eine Investition in die Gesellschaft der Zukunft sei. Kaiser ergänzte, dass die Akzeptanz berufstätiger Mütter gestiegen sei, jedoch noch viel getan werden müsse, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
Ein musikalischer und kultureller Höhepunkt
Musikalisch wurde der Abend von renommierten Ensembles wie dem JSO-Holzbläserquintett und dem Symphonic Rock Orchester Niederösterreich gestaltet. Visuell untermalt wurde die Gala durch Fotografien der Fotoakademie St. Pölten, die das Thema „Generationen“ eindrucksvoll darstellten.
Ein Ausblick in die Zukunft
Die Rede von Johanna Mikl-Leitner und die gesamte Veranstaltung waren mehr als nur ein Blick zurück auf die Errungenschaften der Vergangenheit. Sie waren ein klarer Appell an die Gesellschaft, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und gemeinsam an einer besseren Welt zu arbeiten. „Die Zukunft beginnt dort, wo Kinder aufwachsen. Dort, wo Menschen Ja sagen – zum Leben, zueinander und zu ihren Kindern“, schloss Mikl-Leitner ihre Rede.