Revolution im Abwassermonitoring: Die geheime Überwachungszentrale der AGES
Am 19. November 2025 eröffnete die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) im Auftrag des Gesundheitsministeriums die brandneue Nationale Referenzzentrale für Abwassermonitoring. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie wir Infektionskrankheiten überwachen, für immer verändern.
Was ist Abwassermonitoring?
Doch was genau bedeutet Abwassermonitoring? Einfach ausgedrückt, handelt es sich um die Analyse von Abwasser, um das Vorhandensein von Viren und anderen Krankheitserregern zu erkennen. Diese Methode hat sich während der COVID-19-Pandemie als äußerst effektiv erwiesen, um Infektionswellen frühzeitig zu erkennen.
Dr. Markus Huber, ein fiktiver Experte für Umweltgesundheit, erklärt: „Abwassermonitoring ist wie ein Frühwarnsystem. Es ermöglicht uns, das Auftreten von Krankheitserregern zu erkennen, bevor sie sich in der Bevölkerung ausbreiten. Es ist, als würden wir in die Zukunft blicken.“
Die Rolle der AGES: Mehr als nur eine Überwachungsstation
Die AGES übernimmt mit dieser neuen Zentrale die Überwachung häufig auftretender respiratorischer Erreger wie SARS-CoV-2, Influenza A und B sowie RSV (Respiratorisches Synzytialvirus). Dazu werden regelmäßig 24-Stunden-Mischproben aus 20 Kläranlagen in ganz Österreich entnommen. Diese Proben werden dann gekühlt transportiert und in den AGES-Laboren molekularbiologisch analysiert.
- Ergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht.
- Viruslasten und zirkulierende SARS-CoV-2-Varianten werden tagesaktuell veröffentlicht.
- Daten werden als „Open Data“ bereitgestellt, was bedeutet, dass sie für jeden zugänglich sind.
Was bedeutet das für uns Bürger?
Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Österreicher. Durch die frühzeitige Erkennung von Infektionswellen können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Dies könnte beispielsweise bedeuten, dass Lockdowns oder andere restriktive Maßnahmen vermieden werden können.
„Die öffentliche Gesundheit wird dadurch erheblich gestärkt,“ sagt Dr. Huber. „Wir können schneller reagieren und die Bevölkerung besser schützen.“
Ein Blick in die Vergangenheit: Wie alles begann
Die Idee des Abwassermonitorings ist nicht neu. Bereits während der COVID-19-Pandemie wurde in Innsbruck mit der Erfassung von SARS-CoV-2-Viruslasten begonnen. In Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) wurden Virusvarianten sequenziert und die Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Die neue Referenzzentrale baut auf diesen Erfahrungen auf und erweitert das Erregerspektrum um Influenza A und B sowie RSV. Dies ermöglicht ein langfristiges, breit aufgestelltes und kosteneffizientes System zur bundesweiten Überwachung.
Vergleich mit anderen Ländern
Im Vergleich zu anderen Ländern ist Österreich mit dieser Entwicklung führend. Während viele Länder noch immer auf traditionelle Überwachungsmethoden setzen, hat Österreich mit der neuen Referenzzentrale einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Dies wird auch durch die Einbettung des Monitorings in das One-Health-Konzept unterstützt, das einen integrierten Blick auf Mensch, Tier, Umwelt und Gesundheit ermöglicht.
Die europäische Dimension: Österreich als Vorreiter
Die langfristige Etablierung des Abwassermonitorings erfolgt auch vor dem Hintergrund europäischer Vorgaben. Die neue Kommunale Abwasserrichtlinie der EU sieht im Fall gesundheitlicher Notlagen ein rasches Monitoring von Erregern vor. Österreich setzt hier bereits jetzt auf ein dauerhaftes Grundniveau der Überwachung.
„Wir sind stolz darauf, dass Österreich in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt,“ erklärt Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig. „Dies ist ein wichtiger Beitrag zur europäischen Vorsorge.“
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Ein weiterer Vorteil des neuen Systems ist seine Flexibilität. Die Frequenz und Auswahl der untersuchten Erreger können an aktuelle Erfordernisse angepasst werden. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den Epidemiologen der AGES.
„Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend,“ betont Dr. Huber. „Sie ermöglicht es uns, auf neue Bedrohungen schnell zu reagieren und sicherzustellen, dass wir stets die relevantesten Daten erfassen.“
Ein Blick in die Zukunft: Was uns erwartet
Die Zukunft des Abwassermonitorings sieht vielversprechend aus. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Technologie und der Ausweitung des Erregerspektrums könnte dieses System zu einem unverzichtbaren Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsüberwachung werden.
Es ist zu erwarten, dass die gewonnenen Daten nicht nur zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, sondern auch zur Überwachung von Umweltverschmutzungen und anderen gesundheitlichen Risiken genutzt werden könnten.
Fazit: Ein großer Schritt für Österreich
Die Eröffnung der neuen Referenzzentrale für Abwassermonitoring an der AGES markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Gesundheitsüberwachung in Österreich. Mit der Fähigkeit, Infektionskrankheiten frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren, wird die öffentliche Gesundheit gestärkt und die Sicherheit der Bevölkerung erhöht.
„Dies ist ein Meilenstein in der Gesundheitsüberwachung,“ fasst Dr. Huber zusammen. „Es zeigt, dass Österreich bereit ist, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen.“