Einkaufsfalle Internet: So gefährlich sind Billig-Shops aus Asien!

Redaktion

30. Juli 2025

Der Online-Boom und seine Schattenseiten

Wien, 30. Juli 2025 – Ein scheinbar unschlagbares Schnäppchen, ein Klick, und schon ist die Bestellung auf dem Weg. Doch was so einfach klingt, hat für den heimischen Handel und die Konsumentinnen und Konsumenten weitreichende Folgen. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Österreichs Wirtschaft, die im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien durchgeführt wurde, kaufen sieben von zehn Wienern regelmäßig online ein. Doch die wachsende Dominanz asiatischer Plattformen wie Temu, Shein und Co. sorgt für Besorgnis.

Die Zahlen sprechen Bände

Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, schlägt Alarm: Von den knapp zwei Milliarden Euro, die im Vorjahr online ausgegeben wurden, flossen rund 65 Prozent an ausländische Anbieter. Nur 35 Prozent blieben bei heimischen Shops. Diese Entwicklung setzt sich fort und hat schwerwiegende Folgen für die lokale Wirtschaft. Tausende Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Millionenhöhe gehen verloren.

Die asiatische Übermacht

Vier von zehn Wienern haben im letzten Jahr bei asiatischen Billig-Online-Shops wie Temu und Shein eingekauft. Diese Plattformen sind besonders im Bereich Kleidung, Schuhe und Accessoires stark vertreten. Fast jede zweite Person kauft diese Produkte online. Auch Möbel, Gartenartikel, Bücher sowie Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel werden zunehmend digital bestellt. Selbst im Lebensmittelbereich zeigt sich mit 19 Prozent eine wachsende Online-Affinität.

Die Risiken der Billig-Plattformen

Ein zentrales Problem ist die aggressive Bewerbung dieser Plattformen über Social Media. Junge Menschen werden mit vermeintlichen Schnäppchen geködert, doch viele dieser Produkte entsprechen weder europäischen Sicherheitsanforderungen noch sind sie ausreichend gekennzeichnet. Rückabwicklungen sind oft schwierig oder mit hohen Kosten verbunden, was zu einer erheblichen Umweltbelastung führt, da unpassende oder mangelhafte Produkte entsorgt werden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen

Die günstigen Preise entstehen meist durch den Direktversand aus China ohne Zwischenlager. Das bedeutet oft längere Lieferzeiten, doch viele nehmen diese Verzögerung zugunsten eines niedrigeren Preises in Kauf. Gumprecht appelliert an die Konsumenten, beim Online-Einkauf auf seriöse, faire und möglichst regionale Anbieter zu achten. Der heimische Handel steht für Qualität, Transparenz und faire Arbeitsbedingungen.

Regulierungen und politische Maßnahmen

Die vorzeitige Abschaffung der EU-Zollfreigrenze von 150 Euro und eine verstärkte Marktüberwachung sind dringend nötig. Einheitliche Produktsicherheitsstandards und verpflichtende Berichtspflichten für ausländische Online-Marktplätze werden gefordert. Die Konsumentensicherheit darf nicht an nationalen Grenzen enden. Wer in Europa verkaufen will, muss sich auch an europäische Regeln halten.

Ein Blick in die Zukunft

Der Trend geht weiter: Temu plant, auch Lebensmittel nach Europa zu liefern. Angesichts der bislang niedrigen Standards bei Produktqualität, Sicherheit und Kennzeichnung wäre dies höchst bedenklich. Hier braucht es dringend wirksame Regulierungen zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher. Experten warnen: „Wenn Plattformen, die bereits bei Textilien durch gefährliche Chemikalien auffallen, nun auch in den sensiblen Lebensmittelbereich vordringen, dann ist das ein klares Alarmsignal.“

Fazit

Der Online-Handel ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch der Preis, den wir dafür zahlen, ist hoch. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, bewusste Entscheidungen zu treffen und den heimischen Handel zu unterstützen. Denn was auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen wirkt, kann langfristig hohe Kosten verursachen – für Konsumentinnen und Konsumenten, für die Umwelt und für die Gesellschaft insgesamt.

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