Lieferketten-Kollaps droht: Wie Unternehmen jetzt handeln müssen!

Redaktion

24. Juli 2025

Globale Lieferketten am Abgrund?

Die letzten Jahre haben es mehr als deutlich gemacht: Unsere globalen Lieferketten sind anfällig. Hitzewellen, Dürren und unterbrochene Lieferwege sind nur einige der Herausforderungen, die Unternehmen weltweit zu meistern haben. Doch was passiert, wenn Unternehmen ihre Strukturen nicht strategisch absichern? Sie verlieren in Krisenzeiten an Reaktionsfähigkeit und damit an Wettbewerbsfähigkeit. Vergaberechtsexperte Martin Schiefer erklärt: „Es ist keine Frage der Bürokratie, sondern der Weitsicht.“

Die EU-Lieferkettenrichtlinie: Bürokratie oder Chance?

Fragebögen von 40 Seiten, die weltweit an hunderte Partner-Unternehmen verschickt werden müssen, stehen für viele als Synonym für die geplante EU-Lieferkettenrichtlinie – ein Paradebeispiel für realitätsferne Bürokratie aus Brüssel. Doch Schiefer widerspricht: „Die genaue Kenntnis der eigenen Lieferanten ist die größte wirtschaftliche Chance der nächsten Jahre.“

Fachbegriffe erklärt: Was bedeutet Resilienz?

Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, sich nach einer Störung oder einem Schock zu erholen und seine wesentlichen Funktionen aufrechtzuerhalten. Im Kontext von Lieferketten bedeutet dies, dass Unternehmen in der Lage sind, auf unerwartete Ereignisse zu reagieren und ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen, ohne signifikante Verluste zu erleiden.

Die neue Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)

Die EU hat erkannt, dass Lieferketten nicht nur aus physischen Netzwerken bestehen, sondern auch aus Datenflüssen und digitalen Schnittstellen. Der neue Entwurf der CSDDD zielt darauf ab, Unternehmen stärker in die Verantwortung zu nehmen, wenn es um menschenrechtliche und ökologische Risiken geht. Doch was bedeutet das für die Unternehmen?

„Gerade einmal 20 Prozent der Unternehmen kennen ihre direkten und indirekten Zulieferer“, warnt Komplexitätsforscher Peter Klimek. Die CSDDD soll hier einen Wandel herbeiführen, indem sie Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Lieferketten genauer zu überwachen und Risiken zu managen.

Öffentliche Beschaffung als strategisches Instrument

Die öffentliche Hand spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz. Mit einem jährlichen Ausgabenvolumen von rund 70 Milliarden Euro allein in Österreich, könnte die gezielte Vergabe von Aufträgen einen enormen Hebel darstellen. Doch das rechtliche Umfeld ist herausfordernd. Das EU-Vergaberecht erlaubt keine nationale Bevorzugung. Dennoch sieht Schiefer Handlungsspielraum: „‚Made in Europe‘ ist möglich.“

Was bedeutet das für den normalen Bürger?

Für den durchschnittlichen Bürger mag das zunächst abstrakt erscheinen, doch die Auswirkungen sind real. Wenn Lieferketten stabil sind, bedeutet das, dass Produkte verfügbar und Preise stabil bleiben. Das ist besonders in Krisenzeiten entscheidend, wenn Engpässe zu Preissprüngen führen können.

Unternehmen in der Pflicht: Resilienz beginnt im Einkauf

Staatliche Maßnahmen allein reichen nicht aus, um das Problem zu lösen. Unternehmen müssen ihre Lieferketten strategisch absichern, nicht nur aus regulatorischen Gründen, sondern als Investitionen in ihre Zukunft. Resiliente Lieferketten bieten wirtschaftliche Stabilität, verkürzte Reaktionszeiten und verschaffen in Krisen entscheidende Vorteile.

Ein entscheidendes Instrument sind präzise gestaltete Vertragswerke mit Informationspflichten und Audit-Klauseln. Diese schaffen Transparenz und ermöglichen es, Risiken frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Vergleich mit anderen Ländern

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hat Österreich einen Vorteil durch seine zentrale Lage und seine gut ausgebaute Infrastruktur. Doch auch hier gibt es Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Integration digitaler Technologien in die Lieferkette.

Zukunftsausblick: Die Resilienz der Lieferketten stärken

Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie gut Unternehmen auf zukünftige Krisen vorbereitet sind. Experten sind sich einig, dass Investitionen in Technologie und Infrastruktur notwendig sind, um die Resilienz zu stärken. „Die Frage sollte nicht sein, ob wir ein Gesetz erfüllen müssen. Entscheidend ist, wie wir wirtschaftlich klug handeln“, fordert Schiefer.

Fiktive Expertenzitate zur Abrundung

  • Dr. Anna Müller, Wirtschaftsexpertin: „Die richtige Strategie kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.“
  • Prof. Hans Bauer, Supply Chain Spezialist: „Unternehmen müssen jetzt handeln, um zukünftige Schocks abzufedern.“

Es bleibt abzuwarten, wie Unternehmen und Regierungen auf diese Herausforderungen reagieren werden. Eines ist sicher: Die Zeit zu handeln ist jetzt!

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