Österreichs Bioökonomie: Der geheime Riese neben der Autoindustrie!

Redaktion

13. November 2025

Ein Wirtschaftszweig im Aufwind

Am 13. November 2025 markierte der Bioeconomy Austria Summit in Wien einen Wendepunkt für die österreichische Wirtschaft. Unter dem Motto „Wettbewerbsfähigkeit. Resilienz. Klima.“ präsentierten führende Unternehmen und Forschungseinrichtungen die neuesten Errungenschaften im Bereich der Bioökonomie. Diese Veranstaltung verdeutlichte eindrucksvoll, welche Innovationskraft und wirtschaftliche Bedeutung in der biobasierten Wirtschaft steckt. Doch was genau bedeutet Bioökonomie und warum wird sie als der neue Wirtschaftsmotor bezeichnet?

Was ist Bioökonomie?

Bioökonomie bezieht sich auf die Produktion von erneuerbaren biologischen Ressourcen und deren Umwandlung in Nahrung, Futtermittel, biobasierte Produkte und Bioenergie. Ziel ist es, fossile Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen und so eine umweltfreundlichere Wirtschaft zu schaffen. In Österreich ist dieser Sektor besonders stark, mit über 35.000 Unternehmen und mehr als 400.000 Beschäftigten. Der Jahresumsatz beläuft sich auf rund 180 Milliarden Euro.

Österreich als Vorreiter

Mit einem Anteil von etwa acht Prozent am Bruttoinlandsprodukt steht die Bioökonomie in Österreich auf einer Stufe mit der heimischen Autoindustrie. Österreich zählt international zu den Vorreitern bei der Nutzung erneuerbarer Ressourcen. Diese Entwicklung ist nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein wirtschaftlicher Gewinn, denn sie schafft Arbeitsplätze in allen Regionen und stärkt die Innovationskraft des Landes.

Historischer Kontext

Historisch betrachtet war Österreich schon immer ein Land, das auf seine natürlichen Ressourcen setzte. Von der Holzindustrie über die Landwirtschaft bis hin zur Energiegewinnung aus Wasserkraft – das Land hat stets Wege gefunden, seine natürlichen Gegebenheiten wirtschaftlich zu nutzen. Die Bioökonomie ist also eine Fortsetzung dieser Tradition, jedoch mit einem modernen, nachhaltigen Ansatz.

Ein Blick auf Europa

Auf europäischer Ebene bildet die Bioökonomie einen entscheidenden Pfeiler für nachhaltiges Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Mit einem Beitrag von rund 812 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt ist sie der nachhaltige Wirtschaftstreiber. Doch Europa steht vor Herausforderungen: Angesichts wachsender Konkurrenz aus den USA und China wird eine strategische Erneuerung notwendig, um die Dynamik dieser Länder intelligent aufzugreifen und zu optimieren.

Expertenmeinungen

Cornelia Frentz, Director Governance and Sustainable Investing beim European Circular Bioeconomy Fund, betont: „Wir müssen uns so entwickeln, dass wir die Dynamik der USA und die Skalierungskompetenz Chinas intelligent aufgreifen und optimieren.“ Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, die europäische Bioökonomie weiter zu stärken und zu fördern.

Die Auswirkungen auf den Bürger

Für den normalen Bürger bedeutet die Stärkung der Bioökonomie vor allem eines: Arbeitsplatzsicherheit und neue Jobmöglichkeiten. In ländlichen Regionen, die oft von Abwanderung betroffen sind, schafft die Bioökonomie neue Perspektiven. Zudem profitieren die Verbraucher von nachhaltigeren Produkten, die im Einklang mit der Natur hergestellt werden.

Fiktive Erfolgsgeschichten

Ein Beispiel für den Erfolg der Bioökonomie ist das Start-up „GreenFiber“, das innovative Materialien aus landwirtschaftlichen Abfällen herstellt. Diese Materialien sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffektiv, was sie für die Bau- und Textilindustrie attraktiv macht.

Politische Rahmenbedingungen

Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums Österreich & Europa, hebt die Bedeutung politischer Unterstützung hervor: „Der Nachhaltigkeitssektor braucht klare und planbare Politik, um gegen Öl- und Gasimporte bestehen zu können.“ Nationale und europäische Entscheidungsträger sind gefordert, um den Sektor weiter zu fördern.

Vergleich mit anderen Bundesländern

Während Wien als Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum eine Vorreiterrolle einnimmt, zeigen auch andere Bundesländer wie die Steiermark und Oberösterreich beeindruckende Entwicklungen im Bereich der Bioökonomie. Diese Regionen profitieren von ihren starken landwirtschaftlichen und industriellen Traditionen, die nun mit modernen, nachhaltigen Ansätzen kombiniert werden.

Ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft der Bioökonomie in Österreich sieht vielversprechend aus. Experten prognostizieren ein weiteres Wachstum des Sektors, insbesondere in der Forschung und Entwicklung neuer biobasierter Materialien und Technologien. Die Vernetzung von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Akteuren wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Schlusswort

Die Bioökonomie ist mehr als nur ein Trend – sie ist eine Notwendigkeit für eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft. Mit der Unterstützung von Politik und Gesellschaft könnte Österreich in diesem Bereich eine führende Rolle in Europa einnehmen und so nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch ökologischen Fortschritt erzielen.

Datenschutzinfo