Wien im Aufruhr: Ein Präsident kehrt zurück
Am 11. Oktober 2025 versammelten sich in Wien rund 150 Delegierte und Gäste im Rahmen des 54. Bundestags des Bundes Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen (BSA). Die Bühne gehörte Andreas Mailath-Pokorny, der mit überwältigenden 96,4 Prozent der Stimmen erneut zum BSA-Präsidenten gewählt wurde. Doch es war nicht nur die Wiederwahl, die für Aufsehen sorgte, sondern vor allem seine leidenschaftliche Rede, die die Intellektuellen des Landes wachrütteln sollte.
Ein dramatischer Appell an die Intellektuellen
Mailath-Pokorny richtete einen eindringlichen Appell an die sozialdemokratischen Intellektuellen, ihre Verantwortung wahrzunehmen und sich aktiv in die Politik einzubringen. „Die Freiheit der Wissenschaft und der Kunst gerät weltweit unter Druck“, warnte er und betonte, dass diese Freiheiten essenziell für die gerechte und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft seien. Seine Worte zielten darauf ab, den zivilisatorischen Fortschritt gegen einen aufkommenden autoritären Fundamentalismus zu verteidigen.
Die Freiheit ist in Gefahr: Ein globales Phänomen
Die Bedrohung der Meinungs- und Gedankenfreiheit ist kein isoliertes Problem Österreichs. Weltweit stehen Wissenschaft und Kunst unter Beschuss. Mit Beispielen aus Ländern wie Ungarn und Polen, wo Regierungen zunehmend Druck auf intellektuelle Freiheiten ausüben, verdeutlichte Mailath-Pokorny die Dringlichkeit seiner Forderungen. „Gedanken- und Meinungsfreiheit müssen nicht nur abgesichert, sondern ausgebaut werden“, erklärte er entschlossen.
Ein Blick in die Geschichte: Die Rolle der Intellektuellen
Historisch gesehen spielten Intellektuelle stets eine Schlüsselrolle bei gesellschaftlichen Umbrüchen. Von der Aufklärung bis zur 68er-Bewegung – stets waren es die Denker und Künstler, die neue Ideen vorantrieben und Veränderungen anstießen. Mailath-Pokornys Rede knüpft an diese Tradition an und fordert eine Renaissance des intellektuellen Engagements.
Die Zukunft der Bildung: Ein radikaler Vorschlag
Ein weiterer zentraler Punkt seiner Rede war die Forderung nach einer signifikanten Erhöhung der Bildungsausgaben. „Bei allem Verständnis für die Nöte der etablierten Branchen – aber am Ende des Tages sichert nur ambitionierte Bildungs- und Wissenschaftspolitik unsere Zukunft“, so Mailath-Pokorny. Er schlug vor, die Bildungsausgaben bis 2035 auf 10 Prozent des BIP zu steigern, um Integration und Innovation zu fördern.
Österreich im Vergleich: Bildungsausgaben im internationalen Kontext
Derzeit gibt Österreich etwas über 5 Prozent seines BIP für Bildung aus. Im Vergleich dazu investieren Länder wie Schweden und Finnland deutlich mehr in ihre Bildungssysteme und verzeichnen entsprechend höhere Bildungsstandards und Innovationsraten. Mailath-Pokornys Vorschlag könnte Österreich in die Liga der Bildungsvorreiter katapultieren.
Was bedeutet das für den Bürger? Die Auswirkungen im Alltag
Eine Erhöhung der Bildungsausgaben könnte weitreichende positive Effekte auf die Gesellschaft haben. Bessere Bildungschancen führen zu höherer Beschäftigungsfähigkeit und damit zu einer stärkeren Wirtschaft. Zudem könnten soziale Ungleichheiten reduziert werden, da mehr Menschen Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten würden.
Expertenmeinung: Ein notwendiger Schritt
Dr. Johanna Schmidt, Bildungsforscherin an der Universität Wien, begrüßt den Vorstoß: „Eine Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes. Nur durch gut ausgebildete Bürger können wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen.“
Die politische Dimension: Ein Spiel um Macht und Einfluss
Mailath-Pokornys Forderungen sind nicht nur bildungspolitisch, sondern auch politisch brisant. Sie könnten die Debatte um die Prioritäten der Regierung neu entfachen und Druck auf die politischen Entscheidungsträger ausüben. Besonders in Zeiten, in denen die öffentliche Hand sparen muss, könnte die Diskussion über Bildungsausgaben zu einem zentralen Wahlkampfthema werden.
Ein Blick in die Glaskugel: Was bringt die Zukunft?
Wenn Mailath-Pokornys Vision umgesetzt wird, könnte Österreich eine Vorreiterrolle in der europäischen Bildungslandschaft einnehmen. Langfristig könnten sich die Investitionen in Bildung und Wissenschaft als Schlüssel zur Lösung vieler gesellschaftlicher Probleme erweisen. Doch dazu bedarf es Mut und Entschlossenheit der politischen Akteure.
Fazit: Ein Weckruf zur rechten Zeit
Andreas Mailath-Pokornys Wiederwahl zum BSA-Präsidenten und seine leidenschaftliche Rede haben das Potenzial, eine neue Ära des intellektuellen Engagements in Österreich einzuläuten. Ob seine Forderungen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die Diskussion ist eröffnet, und die Intellektuellen des Landes sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten.