Wien als Vorreiter: Eine neue Ära des Gemeinwohls
Am 15. September 2025 wird Wien zur Bühne einer bahnbrechenden Initiative, die nicht nur die Stadt, sondern ganz Europa in Atem hält. Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) setzt mit zwei wegweisenden Projekten neue Maßstäbe für eine gerechtere und integrativere Gesellschaft. Doch was steckt hinter dem sogenannten Gemeinwohl-Index, und warum könnte er das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Schatten stellen?
Gemeinwohl-Produkt: Ein revolutionärer Ansatz
Das Gemeinwohl-Produkt (GWP) wird als ein demokratischer Gegenentwurf zum traditionellen Bruttoinlandsprodukt präsentiert. Während das BIP lediglich die wirtschaftliche Leistung eines Landes anhand des gesamten Güter- und Dienstleistungsumsatzes misst, legt das GWP den Fokus auf das Wohlbefinden der Bürger. „Das BIP zählt Umsätze – wir wollen das zählen, was wirklich zählt: das Wohlergehen der Menschen“, betonen Florian Wagner und Lorenz Trattner von der Gemeinwohl-Ökonomie.
Historische Einordnung: Vom BIP zum GWP
Seit seiner Einführung in den 1930er Jahren gilt das BIP als der maßgebliche Indikator für wirtschaftlichen Erfolg. Doch immer mehr Kritiker bemängeln, dass es soziale und ökologische Aspekte vernachlässigt. Hier setzt das GWP an, indem es Faktoren wie Umweltqualität, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung einbezieht. Diese Neuausrichtung könnte Wien zur Speerspitze einer globalen Bewegung machen.
Floridsdorf als Testfeld: Der Gemeinwohl-Kompass
Am 25. September 2025 wird in Floridsdorf ein weiteres Highlight gesetzt: der Gemeinwohl-Kompass. Dieses innovative Instrument zeigt, wie politische Entscheidungen auf das Gemeinwohl wirken. Entwickelt von 15 engagierten Bürgern, könnte es als Blaupause für ganz Österreich dienen. „Floridsdorf macht vor, was auch für ganz Österreich denkbar ist: eine demokratisch entwickelte Messgröße, die Politik am guten Leben für alle orientiert“, so die GWÖ.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Während Wien mit dem GWP und dem Gemeinwohl-Kompass neue Wege beschreitet, zeigt sich in anderen Bundesländern ein gemischtes Bild. In Niederösterreich und der Steiermark gibt es erste Ansätze, das Gemeinwohl stärker in politische Entscheidungen zu integrieren, doch der umfassende Ansatz Wiens bleibt einzigartig.
Konkrete Auswirkungen auf die Bürger
Für die Bürger bedeutet der Wechsel zum GWP und der Einsatz des Gemeinwohl-Kompasses mehr Mitbestimmung und Transparenz. Entscheidungen, die bisher oft hinter verschlossenen Türen getroffen wurden, könnten nun offen diskutiert und auf ihre Auswirkungen auf das Gemeinwohl überprüft werden. „Endlich werden wir gefragt, was wirklich wichtig ist“, freut sich die Floridsdorferin Anna Meier.
Expertenmeinungen: Eine breite Zustimmung
Wirtschaftsexperte Dr. Karl Huber sieht in Wiens Vorstoß einen „mutigen Schritt in die Zukunft“. Zwar gebe es noch viele Herausforderungen zu meistern, doch der Ansatz, das Gemeinwohl in den Mittelpunkt zu stellen, sei zukunftsweisend. Auch Umweltforscherin Dr. Lisa Berger lobt die Initiative: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Wirtschaft neu denken.“
Zukunftsausblick: Ein Modell für Europa?
Wird Wien mit seinen Projekten zum Vorbild für andere Städte? Die Chancen stehen gut, denn der Wunsch nach mehr sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit wächst europaweit. Sollten die Wiener Modelle erfolgreich sein, könnten sie als Blaupause für andere Metropolen dienen.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die Einführung des Gemeinwohl-Index und des Gemeinwohl-Kompasses ist eng mit der politischen Landschaft Wiens verknüpft. Die Unterstützung durch das Dema!nstitut und das Bündnis 2025 zeigt, dass es eine breite Basis für diese Reformen gibt. Dennoch werden die kommenden Monate zeigen, wie stark der Widerstand von etablierten Wirtschaftsakteuren sein wird, die um ihre Einflussmöglichkeiten fürchten.
Aktualität und Relevanz: Ein Blick auf den 15. und 25. September 2025
Der 15. September 2025 markiert den Beginn einer neuen Ära in Wien. Die Demokratie-Station am Keplerplatz wird nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch Diskussionen anstoßen, die weit über die Stadtgrenzen hinausgehen. Auch der 25. September wird mit Spannung erwartet, wenn der Gemeinwohl-Kompass in Floridsdorf vorgestellt wird.
Fazit: Wien auf dem Weg zur Demokratiehauptstadt Europas
Mit diesen Projekten könnte Wien tatsächlich zur Demokratiehauptstadt Europas avancieren. Die innovative Kombination aus Bürgerbeteiligung und neuen Messmethoden für das Gemeinwohl hat das Potenzial, die politische Landschaft nachhaltig zu verändern. Die Welt schaut gespannt auf Wien – und die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob der Gemeinwohl-Index auch in anderen Ländern Einzug hält.
Bleiben Sie dran, denn die Reise hat gerade erst begonnen!